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Warum Preise auch bei Versicherungen steigen

In fast allen Versicherungssparten ziehen die Preise massiv an. Grund ist nicht ein übertriebenes Streben nach Gewinn, sondern die gewachsene Anzahl der Schäden und die Kosten der Schadenbehebung. Um nicht in die Verlustzone zu rutschen, müssen die Prämien den Preisen von Gütern und Dienstleistungen angepasst werden.

Steigt auch die Anzahl der Schäden oder nimmt die Schadensumme pro Fall zu, explodieren die Kosten. Beispiel Cyberversicherungen: Nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom beliefen sich die Cybercrime-Schäden in Deutschland 2022 auf 203 Mrd. Euro und damit rund doppelt so hoch wie noch im Jahr 2019.

Kein Wunder also, dass die Prämien anziehen. Wenn beide Effekte – Inflation und Anzahl der Schäden – gleichzeitig auftreten, kann es richtig teuer werden. Bei den Gebäudeversicherungen haben in Deutschland sowohl die Anzahl der Schäden, als auch die Schadenhöhen extrem zugenommen. Auslöser ist vielfach der Klimawandel, der zu Extremwetterereignissen mit verheerenden Folgen führt. Die Schadensumme allein für Elementarschäden ist 2021 von 1,6 Milliarden Euro auf immense 12,7 Milliarden Euro (plus 794 Prozent) gestiegen.

Dramatisch gestiegen sind auch die Kosten für Baumaterialien und Arbeitskraft. Das macht jede Wiederherstellung nach einem Schaden deutlich teurer als noch vor wenigen Jahren.

Wenn die Kosten für die Versicherung steigen, überlegen sich viele Hoteliers, wo sie Geld sparen können. Dort wo die Risiken jedoch massiv steigen und bei einem Schaden sofort die Existenz gefährdet ist, macht es wenig Sinn, den Schutz zurückzufahren.

Häufig wird deshalb zumindest über einen Versicherungswechsel nachgedacht. Noch gibt es günstige Angebote am Markt, die auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Doch welche Versicherung ist nicht von vermehrten Schäden und den hohen Baukosten betroffen? Die Erhöhung kommt dann etwas später und wahrscheinlich deutlich massiver, um die Verluste des Lockangebotes auszugleichen. Zudem sind die Leistungen des Schutzes meist eingeschränkt, damit sich die Prämie überhaupt rechnet.

Ein weiteres Problem, mit dem viele Hoteliers zu kämpfen haben, ist die eigene Schadenquote. Bei einem Versicherungswechsel muss angegeben werden, wie viele Vorschäden es in den vergangenen Jahren gegeben hat. Nur wer da eine weiße Weste hat, hat Chancen auf ein attraktives Angebot. Betriebe mit einer auffälligen Schadenquote werden mittlerweile von vielen Gesellschaften abgelehnt oder mit utopischen Preisen abgeschreckt.

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Schadensrisiken im Gastgewerbe

Kein Hotelier ist vor Schäden gefeit, die in seinem Betrieb passieren können. Aufgrund vieler Gäste besteht ein besonders hohes Risiko für Personen- und Sachschäden. Verschuldet ein Unternehmen (Inhaber haften auch für ihre Mitarbeitenden) eine Verletzung am Kunden oder dessen Besitz, muss der Betreiber finanziell aufkommen. Personenschäden können Behandlungskosten, Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen nach sich ziehen.

Viele Schäden treffen den Hotelier und seinen Betrieb, in den er viel investiert hat. Wird durch Leitungswasser, Brand, Sturm oder Hagel Teile des Gebäudes oder der Einrichtung zerstört, beeinträchtigt das nicht nur den Betriebsablauf. Die Reparatur- und Ersatzkosten sind hoch, die Betriebsunterbrechung und -einschränkung sorgt für Umsatzeinbußen.

Wo Menschen aufeinandertreffen, kann es manchmal auch zu Streit kommen. Können sich die Parteien nicht einigen, trifft man sich vor Gericht wieder. Kommt es mit Mietern oder Mitarbeitenden, Gästen oder Lieferanten zu einem Rechtsstreit, wird ein Anwalt benötigt. Auch hier sollten Kosten abgesichert sein.

Ein weiteres Risiko bedroht den Hotelier zusätzlich: Internetkriminalität. Deutlich häufiger sind Betriebe von Attacken aus dem Netz betroffen, als von Einbruch oder Feuer. Der Schaden ist teilweise hoch, der Geschäftsbetrieb kann komplett zum Erliegen kommen.

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Die wichtigsten Hotel-Versicherungen

Experten definieren für Hotels und Gastronomiebetriebe einen Mindest-Versicherungsschutz, der aus Betriebshaftpflichtversicherung, Inhalts- und Gebäudeversicherung und Elementarschadenschutz besteht. Die Haftpflicht schützt vor dem Risiko, Dritte wie Gäste zu schädigen. Denkbar sind beispielsweise Missgeschicke der Mitarbeitenden und ein Sturz eines Gastes im Hotel.

Die Inhaltsversicherung schützt die Betriebseinrichtung und das Gebäude gegen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Einbruchdiebstahl. Eine sinnvolle, ja fast unverzichtbare Ergänzung stellt eine Elementarschadendeckung für Extremwetterereignisse dar. Und wer nach einem Großschadenereignis seinen Betrieb für Tage oder sogar Wochen schließen muss, wünscht sich eine Betriebsunterbrechungsversicherung, die für die laufenden Kosten und den entgangenen Umsatz aufkommt.

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Sinnvolle Versicherungen als Ergänzung

Wie bei den Risiken beschrieben, muss häufiger als gedacht die Rechtsschutzversicherung dem Gastronomen oder Hotelier beistehen und übernimmt die Anwalts- und Prozesskosten.

Für Gastronomie- und Hotelbetriebe steigt das Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden. Ein Virus im Buchungssystem, der Diebstahl von Gästedaten, Erpressung mit der Drohung der Stilllegung des gesamten Betriebes, Störungen im Zahlungssystem – die Gefahren sind vielfältig. Eine Cyberversicherung hilft nicht nur beim Eintritt eines Schadens, sondern sorgt schon durch Präventionsprogramme dafür, dass nicht jeder Angriff aus dem Netz zu einem Schaden führt.

Dass die handelnden Personen den Schlüssel zum Unternehmenserfolg darstellen, ist jedem Inhaber und Geschäftsführer bewusst. Deshalb sollte nicht nur die Leistungsfähigkeit der Führungskräfte gesichert, sondern auch etwas für die Belegschaft getan werden. Die Optionen sind in Form von Altersvorsorge, Krankenversicherung und Absicherung der Arbeitskraft vielfältig.

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Spartipps, ohne den elementaren Schutz zu gefährden

Bevor Sie Ihre bestehende Versicherung kündigen, sollten Sie die Konditionen gewissenhaft mit dem neuen Angebot abgleichen. Günstige Preise gehen meist mit einem geringeren Schutz Hand in Hand. Besitzen Sie Sonderkonditionen bei wichtigen Bedingungen wie der groben Fahrlässigkeit, beim Unterversicherungsverzicht oder bei der Prüfklausel zu den elektrischen Anlagen, verlieren Sie diese recht sicher bei einem Wechsel. Um die Kosten etwas abzufedern, bietet es sich manchmal an, die Selbstbeteiligung pro Schaden etwas anzuheben.

Besitzen Sie eine Betriebsunterbrechungsversicherung, können Sie prüfen, wie lang die Haftzeit vereinbart wurde. Hotels ohne exklusive Einrichtung oder Denkmalschutz reichen meist 24 Monate, um den Geschäftsbetrieb wiederaufzunehmen.

Welchen Zahlungsturnus haben Sie bei der Versicherung vereinbart? Sollten Sie monatlich, vierteljährlich oder halbjährlich die Prämien zahlen, können sie überlegen, auf eine jährliche Zahlung umzustellen. Das spart zusätzlich Prämienkosten!

All diese Tipps werden jedoch nicht ausreichen, um Ihre Kosten auf dem gewohnten Niveau zu halten. Teure Zeiten also!

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